Die Ostsee

Karte der Ostsee
Karte der Ostsee im Bereich der Kieler Bucht

Die Ostsee ist seit Jahrzehnten eines der bevorzugten Reiseziele der Deutschen. Das gilt, besonders in den letzten Jahren, nicht nur für die Ferienzeit und den Sommerurlaub, sondern das ganze Jahr über. Besonders in der Kaiserzeit sind hier viele Seebäder entstanden, denen man eine Art eigenen Baustil, die „kaiserzeitliche Seebäderarchitektur“, zuordnet.

Entstehung der Ostsee

Die Ostsee ist ein 415 000 km² großes Binnenmeer, das sich westlich von der Flensburger Förde bis St. Petersburg im Osten und der schwedischen Stadt Töre als nördlichster Punkt erstreckt. Damit gehört sie zu den kleineren Meeren unseres Planeten. Bemerkenswert ist aber, dass die Ostsee mit gerade mal 12000 Jahren ein sehr junges mehr ist. Zum Vergleich gibt es die Nordsee seit mehr als 180 Mio. Jahren. Alles was wir im Urlaub in Schleswig-Holstein so schätzen, die Schlei, die Förden und eben auch die Ostsee, verdankt ihre Entstehung der letzten Eiszeit. Als der 3 km dicke Eispanzer vor 1200 Jahren zu schmelzen begann, bildete sich aus den Schmelzwassern der baltische Eisstausee.

Damit ist die Ostsee vom Ursprung her ein Süßwassermeer. Bereits in der frühen Entstehungsgeschichte bildete sich eine Verbindung zur Nordsee und so konnte Salz und Süßwasser ausgetauscht werden. Diese Verbindung wurde allerdings in der weiteren Geschichte der Ostsee zeitweise auch wieder unterbrochen. Im Osten speisen darüber hinaus große Flüsse weiter die Ostsee mit Süßwasser. Daher gibt es einen Abfall der Salzgehalte vom Westen zu Osten. Ein solches Mischgewässer zwischen Salz- und Süßwasser wird auch als Brackwasser bezeichnet. Für die Lebewesen in der Ostsee hat dies aber deutliche Konsequenzen. So gibt es zum Beispiel den Seestern nur im westlichen Teil der Ostsee, da ihm die Salzmenge im Wasser ansonsten nicht reicht. Richtig unter Stress kommt das Ökosystem durch wechselnde Salzmenge, wie sie etwas bei großen Stürmen vorkommen.

Besiedlung der Ostsee

Die ersten Siedlungsfunde an der Ostsee stammen aus der Jungsteinzeit. Noch heute lassen sich die geschichtlichen Zeugnisse entdecken. Hierzu gehört zum Beispiel die Megalithanlage von Waabs-Karlsminde . Diese läßt sich auch von Schönhagen aus mit dem Fahrad erreichen. Fahrrad erreichen .

Für den Urlauber und auch geschichtlich Interessierten ist die Zeit der Wikinger von besonderem Interesse. Diese besiedelten die Region ab dem 8. Jahrhundert nach Christus von Skandinavien aus. Das wohl bekannteste Zeugnis dieser Epoche ist die alte Hafenstadt Haithabu. Das Museum und die Freilichtausstellung sind immer einen Besuch wert.

Die Zeit der Wikingerherrschaft näherte sich im 11 Jahrhundert langsam, ihrem Ende. An ihrer Stelle trat nun die Kaufleute im Ostseeraum mit der Gründung der Hanse. Diese ist häufig auch mit dem Neuaufbau der Stadt Lübeck im Jahre 1143 verknüpft. Der Ostseeraum erlanget eine bis dahin unbekannten wirtschaftlichen Aufschwung. Der Erfolg der Hanse war auch mit der massenhaften Produktion eine neuen Schifftyps, der Kogge, verbunden. Die Städte Hamburg und Lübeck drängten den Nachfolger von Haithabu, Schleswig, in seiner Bedeutung zurück. Lübeck ist zwar ca. 150 km von Schönhagen entfernt, der Aufwand für einen Tagesausflug lohnt sich aber.

Heute ist die Ostsee ein eng verzahnter Wirtschaftsraum. Es gibt zahlreiche internationale Kultur- und Wirtschaftsprojekte. Der Tourismus spielt eine immer bedeutendere Rolle.

Lübeck mit Holstentor
Lübeck mit Holstentor ------------ Bild von Achim Scholty auf Pixabay