Die Schlei

Räumliche Gliederung der Schlei

Der Ostseefjord Schlei

Die Schlei erstreckt sich auf einer Länge von ca. 42 km von Schleswig bis Schleimünde. Die Tourismusbranche bezeichnet diese gerne als Ostsee-Fjord-Schlei. Dies führt unter den Anhängern der Geologie zu Diskussionen. Wissenschaftlich betrachtet ist die Schlei auch weder ein Fjord noch eine Förde. Wobei es diese Unterscheidung auch nur im Deutschen gibt. In Dänemark bezeichnet man zum Beispiel beides als Fjord. Daher mag auch hier der Begriff zur Anwendung gekommen sein. Marketingtechnisch macht sich die Bezeichnung allerdings sehr gut, so verbindet der Deutsche doch mit dem Begriff „Fjord“ schöne Landschaften. Dies trifft allerdings auch hier in besonderem Mäße zu.

Für diejenigen, die es nun interessiert: Der Fjord wie auch die Förde sind durch die abrasive Wirkung der Eismassen, vorwiegend während der letzten Eiszeit entstanden. Beim Fjord ist die Bewegung der Landmassen vom Land zur See hin. Bei der Förde ist es genau umgekehrt. Dadurch und durch die unterschiedliche Geologie sind die Fjorde durch hohe, felsige Steilküsten geprägt. Beide Formen wurden am Ende der Eiszeit mit Meerwasser geflutet. Die Schlei ist aber höchstwahrscheinlich durch abfließendes Schmelzwasser entstanden. Daher ist sie in Deutschland auch die längste und schmalste „Förde“. Sie hat insgesamt eine Länge von 42 km und ihre Tiefe schwankt zwischen 3 und 15 m. An der schmalsten Stelle, bei Missunde, ist sie nur etwas über 100m breit. An der inneren Schlei, der großen Breite, allerdings 4 km.

Die Schlei ist ein Brackwasser, d.h. eine Mischung aus Salz- und Süßwasser. Der Salzgehalt nimmt in Richtung Schleswig ab und beträgt nur noch 0,4 – 0,8%. Früher war die Schlei die Lebensader für die Winkingerstadt Haithabu und später Schleswig. Hiervon gibt es noch viele historische Zeugnisse.

An den abwechslungsreichen Ufern der Schlei findet man viele kleine Buchten mit nur einer schmalen Verbindung zur Schlei. Diese werden hier, dem dänischen entnommen, Noor genannt. Dies bedeutet soviel wie Haff oder Strandsee.

Wassersport auf der Schlei

An der Schlei gibt es einige kleinere Häfen für Sportboote. Die Marina in Lindaunis etwa bietet 98 Plätze für Segelyachten bis zu 15 Meter LÜA auf 2.5 - 4 Meter Wassertiefe. Wassersport kann auf der gesamten Schlei betrieben werden. Wegen der weitgehend fehlenden Berufsschifffahrt ist die Schlei ein Paradies für Wassersportler, vor allem für Segler, Surfer, Kanuten und Kajakfahrer.

Der 42 km lange Ostseearm Schlei verfügt über geschützte Stellen, aber auch offene Flächen an denen sehr ausgeprägte Windverhältnisse herrschen und somit auch den Wellengang richtig in Gang bringen können. Also insgesamt eine gute Mischung der Voraussetzungen. Sportboote an der Lindaunisbrücke Angler an der Schlei

Sportboote an der Lindaunisbrücke

Angler an der Schlei

Angelsport an der Schlei

Seit alters her spielt der Fischfang an der Schlei eine wichtige Rolle. Im Mittelalter hatten die Könige von Dänemark meist die Hoheit über die Schlei. Bereits im 12. Jahrhundert erhielten die Fischer von Schleswig und dem Stadtteil Holm das Alleinrecht über den Fischfang in der Schlei bis Arnis. Die ehemalige Fischersiedlung Holm ist auch heute noch einen Besuch wert. Die Fischarten in der Schlei: Aal, Barsch, Zander, Hecht, Karpfen, Schleie, Weißfische, Meerforellen, Brassen, Hering.
Je nach Jahreszeit beherrscht allerdings ein anderer Fisch das Gewässer. Eine besondere Attraktion ist die Heringszeit im April/Mai eines jeden Jahres. Dann kommt der Hering zum Laichen in die Schlei und kann so relativ einfach und in Massen geangelt werden. Zu Christi Himmelfahrt fällt der Startschuss zu den Kappelner Heringstagen, die sich zu einem Volksfest entwickelt haben. Kappeln verfügt noch über den einzigen erhaltenen Heringszaun in Nordeuropa.

Außerhalb der Heringssaison spielen Aal, Butt, Barsch und Plötze eine Rolle, im Bereich Schleimünde fängt man auch schon mal einen Hornhecht. Zum Angeln an der Schlei benötigt man einen gültigen Angelschein. Urlauber können einen befristeten Angelschein von den jeweiligen Behörden erhalten.